1. Renntag der flyeralarm Ruder-Bundesliga (RBL) in der Main-Arena

(Frankfurt, den 04. Juni) Der Saisonauftakt in der hessischen Bankenmetropole hatte es gewaltig in sich. Auf einem durchaus schwierigen und anspruchsvollen Innenstadtkurs mussten sich die 48 Bundesligateams nach langer Winter-Abstinenz nun neu finden und gespannt abwarten, was die Gegner über den Winter geleistet haben. Viele RBL-Kader wurden auf dem Transfermarkt aufgestockt, neue Rennboote im Werte von bis zu 40.000 Euro gekauft um die entscheidenden Hundertstel Sekunden herauszuholen. Sowohl Sportler, als auch Fans und Zuschauer waren begeistert von dem sommerlichen Treiben bei tagsüber bestem Wetter mitten im Herzen der Sportstadt Frankfurt. Das berühmte Mainufer und die Festmeile war mit über 20.000 Zuschauern am Tag stets gut besucht. Durch die begrenzenden Brücken und die frenetischen Fans wurde der Main dann für ein paar Tage wieder zum seit dem letzten Jahr bekannten Hexenkessel „Main-Arena“.


Der Pirna-Achter triumphiert als Überraschungsteam der 2. Bundesliga vor Berlin

In der 2. Bundesliga der Männer gab es einige neue starke Teams zu bewundern. Doch auch im Unterhaus vermochte im Vorfeld niemand zu sagen, wer gleich oben auf dem begehrten Siegertreppchen landen wird. Klar ist jedoch spätestens seit dem Meldeergebnis, dass dies mit Sicherheit die stärkste zweite Liga in der noch jungen RBL-Historie ist. Es sind etwa 5-8 Teams im hohen Qualitätsbereich, um im Aufstiegskampf kräftig mitzumischen. Einen unglaublichen Durchmarsch legte vor allem der in der Szene noch unbekannte Newcomer aus Pirna hin. Die bärenstarken Sachsen dominierten jedes Ihrer Rennen und bezwangen im A-Finale auch noch den renommierten Hauptstadt-Achter.de vom Berliner RC. Nach dem Abstieg des Berlin-Achters 2010 nimmt der Hauptstadtklub das Projekt direkter Wiederaufstieg analog zu Hertha BSC unter Volldampf in Angriff. Dass insbesondere die ostdeutschen Clubs zu neuer Stärke heranwachsen belegt auch der 3. Platz vom Rüdersdorfer RV Kalkberge, die den niedersächsischen Zeitfahrsieger vom RV Weser Hameln im Kampf um Bronze niederrangen.

Newcomer Heidelberg etabliert sich als starkes Südteam im Spitzentrio der Tabelle

Dass die Frauen-Bundesliga kräftig boomt ist spätestens seit der 18. Meldung in der 1. Liga klar. In der Spitzengruppe tummeln sich jedoch erneut die bekannten Topteams der Liga. Gespannt waren alle Insider und Neugierigen, ob es an der Spitze zu einem Regierungswechsel kommt und der zweimalige Bundesliga-Champion aus Hamburg ins Wanken gerät. Doch der Alsterachter hat intensiv mit Trainer Michael Spoerke gearbeitet und kämpfte sich ohne Niederlage in das A-Finale. Aufgrund eines zwischenzeitlichen
Gewitters mussten dann sowohl bei den Männern als auch bei den Damen die Halbfinals und Finals in einem Viererrennen gestartet werden.

Und auch hier gelang es den ewigen Rivalinnen vom Crefelder RC nicht das hanseatische Boot zu bezwingen. Das Frauenboot vom Elfrather See konnte zwar ein wenig an der hanseatischen Vormachtstellung kratzen, musste jedoch am Ende dann doch wieder zähneknirschend den jubelnden Hamburger Deerns zum Etappensieg in Frankfurt gratulieren. Das West-Team von Coach Christoph Lüke freute sich dann aber doch mehr über Silber, als es sich über das verpasste Gold ärgerte. Es sind ja noch vier Rennen Zeit und nur ein Punkt Rückstand, um den Hamburg-Achter wieder einzufangen und das Gelbe Trikot an den Niederrhein zu holen. Überraschend preschte das neu zusammengestellte Südteam des Heidelberger-Leben-Achters im Fahrwasser der beiden Hochburgen aus Nord und West zu Bronze und schlug dabei die starken Berlinerinnen, die erstmals seit über 1 Jahr kein Edelmetall errudern konnten.

Der Crefelder RC dominiert die Bundesliga vor Nationalmannschaftseinsatz in St. Petersburg

In der 1. Männer-Liga waren ebenfalls alle Fans gespannt, ob es auch hier weiterhin das Duell der Systeme Hamburg und Krefeld geben wird. Und der Deutsche Meister und Liga-Champion aus Krefeld ließ erneut keine Diskussionen zu und dominierte die 350m-Sprints vor der attraktiven Banken-Kulisse fast nach Belieben. Zu alter Stärke zurückgekehrt ist aber der Münster-Achter. Bei günstigem Rückenwind erwischten die Münsteraner um Schlagmann Stephan Mlecko schon die Bestzeit im morgendlichen Timetrial und legten über den Tag verteilt noch einmal mächtig nach. Im großen Finale zur Primetime gelang der Crew dann ein starker 2. Platz vor dem drittplatzierten Sprintteam-Mülheim. Nordrhein-Westfalen blieb also im ausgelassenen Jubel auf dem  Siegertreppchen unter sich. Nur knapp geschlagen auf dem 4. Platz preschte überraschend der Aufsteiger aus Karlsruhe vor. Der Badenachter zählt nach seiner überragenden Aufstiegssaison 2010 mittlerweile also auch im Oberhaus der RBL zu den ernsthaften Medaillenkandidaten.

„Wir haben im Rahmen des Xchanging-Ruderfestes ein tolles Highlight mit der flyeralarm Ruder-Bundesliga erlebt. Die RBL ist eine absolute Werbung für den Rudersport und sowohl die Sportstadt Frankfurt, der Frankfurter Regattaverein als auch das sportbegeisterte Frankfurter Publikum hoffen nach dem diesjährigen Erfolg auf eine tolle 3. Auflage 2012. Denn die moderne inszenierte RBL als Leistungssport-Event mit Olympiasiegern und Weltmeistern ergänzt unser buntes Ruderprogramm mit Firmenrudern, Charity-Rudern
gegen Krebs und Redbull Ready to Row nahezu perfekt. So können wir in unserer schönen „Main-Arena“ alle Facetten des Rudersports attraktiv präsentieren“, waren sich mit Walter von Wietzlow und Gerhard Meuer auch die beiden Vorsitzenden der Frankfurter RG Germania und des Frankfurter Regattavereins einig.

In der Abendsonne war es dann eine feierliche Atmosphäre als die besten Teams des Tages auf der Siegerbühne den verdienten Lohn aus den Händen der zufriedenen Sponsoren in Empfang nehmen konnten. Nach den Rennen ist aber ja bekanntlich wieder vor den Rennen. Deshalb sind ab jetzt schon wieder alle Augen auf die zweiten Halt der Deutschland-Tournee am 9. Juli in Münster gerichtet.